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Finnland entdeckt den Deutschen Pinscher
Vor dem 2. Weltkrieg wurden vereinzelt Deutsche Pinscher in Finnland registriert.
Nach dem 2. Weltkrieg waren die Pinscher fast ausgestorben, so dass erst Kontakte
von Dr. Kurkiala zu Werner Jung, der die Rasse in Deutschland wieder aufgebaut
hatte, die Vermittlung des Deutschen Pinschers Falk vom Stein ermöglichte. Der
schwarz-rote Pinscher Falk wurde in der finnischen Zucht intensiv eingesetzt und
hatte mehr als 50 Nachkommen.
Falk vom Stein
Die erste Züchterin in Finnland war "of Cranehill" von Violet Svendsen. Ihre Zucht-
hündin Virra von der Birkenheide wurde 1964 nach Finnland importiert. Der erste Wurf
fiel 1965; Deckrüde war Falk v. Stein. Der Zwinger "of Cranehill" war noch bis 1972
aktiv und hatte insgesamt 4 Würfe.
Der nächste Import waren mehrere Hunde aus dem F-Wurf von der Birkenheide; die
schwarz-roten Pinscher Figaro, Fara und Fay. Fays Tochter Julia wurde später die
Stammhündin für den sehr bedeutenden finnischen Zwinger "of Leijliden". Figaro war
ein bedeutender Deckrüde.
Figaro von der Birkenheide
Der erste rote Deutsche Pinscher, Cora vom Haingraben, wurde 1965 vom Zwinger "of
Munkin" durch Sirkka Kauhanen (später Henriksson-Pasanen) eingeführt. Der erste rote
Pinscherwurf fiel 1965. Insgesamt züchtet Kauhanen von 1966 bis 1982 Pinscher mit
insgesamt 10 Würfen.
Cora vom Haingraben
Zwischen 1966 bis 69 wurden weitere Pinscher aus Deutschland eingeführt: Romy und
Tora vom Nordhang, Bimbo, Dux, Illo und Farah vom Haingraben, Asta und Arco vom
Wäldchen. Illo vom Haingraben ist hier besonders als Deckrüde zu nennen, da mit ihm
16 Würfe zustande kamen. Allein 1970 war er der Vater von 9 der insgesamt 13 Würfe.
In den 60erJahren wurden in Finnland in 8 Zwingern Deutsche Pinscher gezüchtet,
neben den schon erwähnten Zwingern "of Cranehill" und "of Munkin", waren es unter
anderem die Zwinger: Rosapik, Dainhillz, Paderborner und Kulmakiven.
Um 1975 allerdings kam die Pinscherzucht in Finnland fast zum erliegen, da das
Kupierverbot und die Hinwendung einiger Züchter zu anderen Hunderassen eintrat.
Glücklicherweise fanden sich 4 Züchter, die mit Ihren Zwingern of Leijliden,
Ceriinan, Auretan und Kaliffan die Pinscherzucht wiederbelebten.
Jorma Kärkkäinen mit dem Zwinger Auretan züchtete von 1975 bis in die 80er Jahre in
14 Würfen Deutsche Pinscher.
Jorma Kärkkäinen, Vantaa
In den 80er Jahren setzten die Zwinger Ceriinan und of Leijliden ihre Arbeit fort
und weitere bedeutende Züchter --Yarracitta, Waldschatz und Dorthonion-- kamen hinzu.
Die Krise war überwunden.
Die wichtigsten finnischen Züchter von 1965 bis 2003
Von 1965 bis 2003 waren 47 Züchter in Finnland aktiv. Die bedeutesten Züchter waren
allein von der Anzahl der Würfe dieser Zwinger "of Leijliden", "Ceriinan" und
"Yarracitta".
of Leijliden
Die Züchterin Doris Leijonqvist, Porvoo des Zwingers "of Leijliden" züchtete Deutsche
Pinscher seit 1975. Von 1975 bis 2003 hatte der Zwinger 64 Würfe.
Doris Leijonqvist, Västerskog
Die Stammhündin des Zwingers war Julia (Vater: Illo v. Haingraben u. Mutter Fay von
der Birkenheide). Der Sohn von von Julia, aus der Verbindung mit Benno vom Allergrund,
Norman of Leijliden war ein sehr einflussreicher Rüde in der finnischen Zucht. Die
Töchter von Norman, aus der Verbindung mit Ceriinan Isadora, Qvick-Step und Quella-
Donna waren ebenfalls sehr bedeutend.
Julia
Doris Leijonqvist importierte auch Deutsche Pinscher vom Haingraben aus Deutschland:
Lord (1979) und Quino und Quency (1989), aus Dänemark: Vedhauge Kiwi (1988) und aus
Frankreich: Inox de la Capelliere (1993).
Alle wurden in der finnischen Zucht eingesetzt.
Norman of Leijliden
Aber auch die vom Zwinger exportierten Pinscher hatten mit Luxus und Brave Heart of
Leijliden in Deutschland und mit Urudan und Yerba of Leijliden in Schweden erheb-
lichen Einfluss auf die Zucht in diesen Ländern. Luxus wurde 12 mal und Brave Heart
17 mal als Deckrüde eingesetzt.
Ceriinan
Die Züchterin Kerttu Westin startete 1976 mit der Hündin Ceda vom Haingraben die
Zucht von Deutschen Pinschern. 1978 gründete sie den Zwinger "Ceriinan". Besonders
der I- Wurf von Ceda und aus dem letzten Wurf Ceriinan Unramari und dessen Sohn
Ceriinan Carolus beeinflussten die finnische Zucht in hohme Maße.
Kerttu Westin, Helsinki
1989 trat Anja Nikkonen als Junior-Partner dem Zwinger bei. Bis dahin hatte Westin
18 Würfe allein gehabt, danach hatte Westin mit Nikkonen zusammen 16 weitere Würfe.
1997 ging Westin in den Ruhestand und übergab den Zwinger komplett an Nikkonen.
Nikkonnen brachte Ceriinan Jidi und Paderborner Grego mit in die Zucht. Der Sohn
Ceriinan Tony von Ceriinan Jidi war ebenfalls sehr bedeutend für die finnische Zucht.
Von 1976 bis 2003 hatte der Zwinger Ceriinan 50 Deutsche Pinscher-Würfe.
Ceda vom Haingraben
Aus den USA wurde Adel Dark Diamette importiert und als Zuchthündin eingesetzt.
Der Zwinger wurde aber international bedeutender durch seine Exporte von Deutschen
Pinschern in die anderen skandinavischen Länder, in die Niederlande und insbesondere
in die USA. Die internationalen Kontakte wurden durch die neuen Internetmedien aus-
gebaut. In den USA gab es insbesondere gute Kontakte zu dem Zwinger Adel German
Pinscher von Diane Austin, die einige Ceriinan-Pinscher in ihre Zucht einbaute.
In Deutschland kam der Deckrüde Ceriinan Levis, der im Alter von 7 Jahren vom Zwinger
Duffyco 2001 nach Deutschland geholt wurde, 4mal (2002-04) zum Einsatz bei den
Zwingern Duffyco und Prinzess Pless. Besitzer waren die Zwinger Duffyco und Awarenring
(Österreich); daher wurde Levis auch in Österreich als Deckrüde eingesetzt.
Yarracitta
Die Züchterin Pirjo Porenne züchtet seit 1986 im Zwinger "Yarracitta" Deutsche
Pinscher. Bis 2003 gab es 11 Würfe. Mit ihrer Zuchthündin Sastanja Sue Of Leijliden
war ihr erster Wurf (Y-Wurf) sehr bedeutend, weil daraus der zweimalige World-Champion
Yarracitta Yenccadancer hervorging. Auch der Rüde Reticcarudolf war wichtig für die
finnische Zucht.
Porenne hat sich insbesondere seit 1997 für ein Kreuzungsprojekt von Schnauzern mit
Deutschen Pinschern eingesetzt, um den Genpool des Deutschen Pinschers zu erweitern.
Ein wichtiger Export nach Deutschland betraf die Hündin Yarracitta Tessatassau, die
im Zwinger Pinch-hit´s 6 Würfe in der Zeit von 1995 bis 2001 hatte.
andere Züchter
Weitere Züchter im Zeitraum von 1965 bis 2003 waren:
Zwinger "Munkin", Sirkka Kauhanen/Henriksson-Pasanen, Martinmäki/Kauniainen (10 Würfe
von 1966 bis 1982)
Zwinger "Rosapik", Impi u. Reijo Hagström, Röylä (6 Würfe, 1965-73)
Zwinger "Auretan", Jorma Kärkkäinen, Vantaa (14 Würfe von 1975-88)
Zwinger "Kaliffan" (5 Würfe, 1974-83)
Zwinger "Waldschatz", Elisa Vartiainen (6 Würfe, 1979-93)
Zwinger "Idaco´s", Lotta Iman, Vantaa (7 Würfe, seit 1994)
Zwinger "Fundora´s", Berit Nyman, Kuopio (5 Würfe, seit 1996)
Zwinger "Cherpin", Päivi Laitinen (6 Würfe, seit 1995)
Zwinger "Clefell´s", Niina Suhonen, Kauniainen (5 Würfe, seit 1997)
Die finnische Pinscherorganisation
Im Oktober 1954 kamen Schnauzer-Liebhaber zusammen, um einen Schnauzerklub (SSPK) zu
gründen. Die Gründung fand am 11.11.1954 statt. Später konnten auch Pinscherbesitzer
beitreten. Im Jahr 1961 wurde die Pinscher-Rasse aus dem Verein ausgeschlossen. Es
gab zu dem Zeitpunkt kaum Affenpinscher oder Deutsche-Pinscher-Besitzer. Die Zwerg-
pinscher-Liebhaber zeigten kein Interesse an dem Verein. Nachdem sich die Pinscher-
Bestände in Finnland erholten, wurden die Pinscher-Rassen 1964 wieder in den Verein
aufgenommen. Die Pinscher-Mitglieder waren aber deutlich in der Minderheit und fühlten
sich im Verein nicht ausreichend vertreten. Sie gründeten 1981 einen eigenen Pinscher-
verein, der aber nicht die Stellung des SSPK hatte, da nur ein Verein in Finnland die
Rasse vertreten durfte. Der Pinscherverein schloss sich dem Zwergpinscherverein an und
dieser Verein hatte ca 200 Mitglieder. Der SSPK organisierte die offiziellen Zuchtbe-
stimmungen und Ausstellungen für diesen Verein.
1984 starteten erste Gespräche mit dem SSPK die Organisation zu dezentralisieren. 1987
entsendeten alle Organisationen --auch der Pinscherklub-- Vertreter in den Vorstand
des SSPK. Es wurde alle Ausstellungen, Veranstaltungen und Verwaltung zentral organisiert.
Der SSPK hatte ein eigenes Magazin mit einem eigenen Bereich für die Pinscher-Infos. Es
gibt einen eigenen Zuchtausschuss, in den ein Vertreter von jeder Rasse sitzt. Diese
Vertreter werden von den jeweiligen Rasseklubs gewählt.
1997 wurden die Vereine des SSPK unabhängig und regelten alle Aktivitäten selbständig.
Der Pinscher Klub wurde ein eingetragener Verein. Zuchtgeschehen, Verwaltung und Führung
liegt nun in Händen des Pinschervereins.
Wenn Sie mehr über den finnischen Pinscher-Klub wissen möchten:
Quellen
Alle Zitate und Bilder stammen aus Büchern und Artikeln, die sich in meinem persönlichen
Besitz befinden. Ähnlichkeiten zu anderen Internetseiten sind zufällig und nicht gewollt.
Zitate aus den Quellen werden als solche deutlich gekennzeichnet.
Folgende Literatur habe ich herangezogen: